Fünf Judoka vertraten den JC Uni Rostock bei der „Landesolympiade“ in Neubrandenburg. Knapp 5000 Teilnehmer traten dort in den verschiedensten Sportarten an.
Der Judo-Wettkampf begann ungewöhnlich: Nach dem Wiegen unternahmen die Judoka zunächst geschlossen einen Ausflug in die Innenstadt. In ihren schneeweißen Kimonos verfolgten die Kämpfer aus allen Ecken Mecklenburg-Vorpommerns am Marktplatz von Neubrandenburg zusammen mit Teilnehmern anderer Sportarten die Eröffnung bei den Landesjugendsportspielen.
Vielleicht war dies für Felix Janke etwas zu viel der Ablenkung gewesen, zumindest verschlief er danach seinen ersten Kampf in der Gewichtsklasse bis 31 kg. Gegen den späteren Turnierdritten geriet er in einem Haltegriff, aus dem er sich nicht mehr befreien konnte. Damit war das Finale für Felix unerreichbar. Ihm stand die kräftezehrende „Trostrunde“ bevor, um in der 22 Starter zählenden Gewichtsklasse in einer 32er-Liste noch die Chance auf einen Kampf um eine der zwei zu vergebenen Bronzemedaillen zu erhalten.
Taktisch reif
Einen besseren Start erwischte Hans Kriesen, der zweite Starter des JC Uni Rostock in dieser Gewichtsklasse. Diesmal war es, der seinen Gegner die geforderte Zeit am Boden hielt. Auch seinen zweiten Kampf bestritt er vor allem taktisch sehr konzentriert. Er ließ kaum Aktionen seines Gegners zu, dominierte das Geschehen sogar so sehr, dass seinem Gegenüber bereits drei Verwarnungen wegen unerlaubter Kampfweise ausgesprochen wurden. Durch eine kleine Unachtsamkeit geriet Hans leider kurzzeitig in einen Haltegriff. Er befreite sich mit Ehrgeiz und Können, die kleine Wertung gegen ihn konnte er aber nicht mehr aufholen.
Die Revanche für diese Niederlage gelang dann Felix. Er hatte sich zuvor in vier Kämpfen den Frust über die Auftaktniederlage von der Seele gekämpft und alle seine Gegner vorzeitig mit schönen Wurftechniken besiegt. Im Kampf um die Bronzemedaille traf er auf eben jenen Judoka, gegen den Hans zuvor knapp verloren hatte. Für eine spektakuläre Rückwärtstechnik gab der Kampfrichter einen vollen Punkt, damit ging der Wettkampf für Felix sehr versöhnlich zu Ende. Seine Ausdauer und sein Siegeswille wurden nach fünf vorzeitig gewonnenen Kämpfen mit der Bronzemedaille belohnt. Das Treppchen für den dritten Platz teilte er sich mit seinen Gegner aus dem ersten Kampf, der Wolgaster war im Halbfinale am späteren Sieger gescheitert. Hans Kriesen schaffte den Sprung auf das Podest leider nicht: Nach der zweiten Niederlage war für ihn das Turnier beendet.
Auch sein Bruder Max zeigte in einer stark besetzten Gewichtsklasse bis 31 kg in der AK U12 eine bemerkenswerte Leistung. Gegen höher graduierte Gegner hielt er lange auf Augenhöhe mit, sammelte sogar Wertungen und musste sich erst nach großem Kampf geschlagen geben. Seinen dritten Vorrundenkampf gewann Max sogar, da er einen Haltegriff erfolgreich ansetzen konnte. Leider reichte das nicht mehr, um in die Platzierungsrunde einzuziehen, Platz 5 war aber ein sehr passables Ergebnis.
Florian Pascal Moritz (28 kg) ging in seiner Gewichtsklasse ohne Sieg aus dem Turnier. Edgar Maaser (40 kg) ebenso, nur bekam er am Ende trotzdem eine Goldmedaille um den Hals gehängt: Er war der einzige Starter in seiner Gewichtsklasse.
Das Niveau des gut besuchten Turniers war durchwachsen. Gerade hinsichtlich der gezeigten Techniken, der Variabilität und taktischen Disziplin scheint in den Altersklassen U10 und U12 noch viel Potential nach oben. Bemerkenswert war, wie „routiniert“ einige Kämpfer in diesen noch sehr jungen Altersklassen bereits auf der Matte agieren.
Von der Einstellung her überzeugten alle Sportler und – das war an diesem Tag auch das wichtigste – es hatten auch alle Teilnehmer augenscheinlich Spaß, einmal in einer großen Halle wie dem Jahnsportforum ein richtig großes Turnier wie bei den Landesjugendsportspielen zu kämpfen.
Ergebnisse von den Landesjugendsportspielen
| 1. Platz | Edgar Maaser | -40 kg | U10 |
| 3. Platz | Felix Janke | -31 kg | U10 |
| 5. Platz | Max Kriesen | -31 kg | U12 |