Japanische Sumo Profiliga

Sumo Profiliga - ZeremonieEs gibt ca. 800 Rikishi (Kämpfer) in der japanischen Sumo Profiliga. Die alle jährlich an den sechs großen Tunieren (Neujahrstunier – hatsu basho, Frühjahrstunier – haru basho, Sommertunier – natsu basho, Nagoya Tunier – Nagoya basho, Herbsttunier – aki basho, Kyūshū Tunier – Kyūshū basho) teilnehmen. Bei einem Tunier hat ein Hochrangiger Rikishi (Sekitiri) 15 Kämpfe und ein Rikishi mit niedrigem Rang sieben. Ein Tunier dauert insgesammt 15 Tage.

Sumo Profiliga - Kokugikan Tokyo

Die berühmte Sumōhalle (Kokugikan) im Tōkyōter Stadtteil Ryōgoku. Hier finden drei der sechs großen Tuniere statt.

Alle Rikishi bekleiden einen Rang im Sumō. Es gibt insgesammt elf Ränge, von denen sechs bezahlte Ränge (Sekitori) sind. Der höchste Rang den man bekleiden kann ist der Rang des Yokozuna. Um einen Rang aufzusteigen muss man eine postive Kampfbilanz (Kachi-koshi) nach einem Tunier aufweisen. Hat man sie nicht so steigt man ab. Außnahmen bilden die Ōzeki (zweithöchster Rang) und die Yokozuna. Um den höchsten Rang zu erreichen muss man drei Tuniere hintereinander gewinnen. Wenn man Yokozuna ist beibt man dies auf lebenszeit, einen älterwerdenen Yokozuna wird jedoch geraten von seinem Amt zurückzutreten. Einen Yokozuna erkennt man vor den Kämpfen an seinen geflochtenen weißen Hanfseil (tsuna) welches zwischen 12 kg und 18 kg wiegt, welches er über dem Mawashi und eine Zierschürze trägt (Keschō-mawashi). An dem Tsuna sind mehrere gezackte weiße Papierstreifen (Gohei) befestigt. Diese deuten daraufhin, dass derjenige der sie trägt göttlich ist. Viele religiöse Orte oder z.B. besonders alte Bäume tragen ebenfalls dieses Symbol der Göttlichkeit.

Banzuke (die offizielle Rangliste) der Sumo Profiliga

Sie wird nach jedem Tunier neu erstellt, wobei die Rikishi je nach Kampfergebnis neu eingestuft werden (befördert oder abgestuft). Ausnahmen bilden die Yokozuna, die nicht abgestuft werden können. Auf der Banzuke der Sumo Profiliga stehen alle Rikishi mit ihrem Rang, alle Kampfrichter (Gyōji) und Ausrufer (Yobidashi).

Sumo Profiliga - Begrüßung

Tagesablauf eines Rikishi

Sumōtoris sind in sogenannten Heyas (Sumōstall) organisiert. Derzeit gibt es ca. 31 solcher Heya in Tōkyō, bei denen zwischen 50 und 80 Rikishi trainieren. Meist bestehen sie aus einfachen Holzhütten und natürlich dem Sumōring. Sie dienen ebenfalls als Wohnort für die Rikishi.

Die Aufgaben der Rikishi innerhalb des Heyas sind klar verteilt. Je nach Rang hat man verschiedenen Annehmlichkeiten. Rikishi der unteren Ränge müssen um 4:30 Uhr aufstehen, um 5:00 Uhr wird der Ring gesäubert. Danach wird zwischen zwei und drei Stunden trainiert (Tsukebito). Ab 11 Uhr müssen die rangniederen den ranghöheren verschiedene Dienstleistungen erfüllen, wie z.B. Haarknoten binden, Wasserreichen usw. Im Anschluss dürfen die ranghohen Rikishi essen gehen. Danch werden die Küche und die Zimmer gereinigt von den rangniederen Rikishi. Währenddessen können die ranghohen Rikishi schlafen gehen. Zwischen 17 Uhr und 18 Uhr gibt es dann die zweite undletzte Mahlzeit. Sollte einer der ranghohen  Rikishi (Sekitori) abends noch ausgehen wollen, so müssen die ihm zugestellten rangniederen Rikishi bei ankleiden helfen. Der Tag endet dann für einen rangniederen Rikishi gegen 20 Uhr.

Chanko-nabe (Die Hauptmahlzeit)

Chanko-nabe ist ein spezieller Eintopf, der viele kallorien,  Eiweiße und Vitamine hat. Er besteht aus Fisch oder Fleisch, dazu Karotten, Kohl, Zwiebeln und Bohnen. All diese Zutaten werden dann mit viel Zucker und Sojasoße zu einem Eintopt zusammengekocht. Gegessen wird dieser Eintopf aus einen Gemeinschaftstopf (Nabe). Dazu gibt es Reis sowie Sake oder Bier.

 

Quelle: Text vgl. von der Groeben, A. & Mennemeier S. (2000). Sumo – Kampf der Giganten. Bonn: Verlag Dieter Born