Kampf der Sumotori

Sumo Kampf - vor dem KampfDer Kampf ist entschieden, wenn ein Kämpfer zuerst den Ring verlässt oder mit einem anderen Körperteil als den Fußsohlen den Boden des Ringes berührt.

Kampfkleidung

Getragen wird ein Mawashi, eine Art Lendenschutz welcher bis zu 9 m lang und nach zweimaligen falten ca. 15 cm breit ist. Er wird vier mal um die Hüfte gebunden und mit einem speziellen Knoten besfestigt. Verliert ein Kämpfer seinen Mawashi beim kämpfen so hat er automatisch seinen Kampf verloren. Es ist jedoch auch verboten den Mawashi seines Gegners zu öffnen.

Ring (Dohyō)

Der Kampf findet in einem Ring aus Lehm und Reisstrohbündeln statt und hat einen Durchmesser von 4,55 m und soll die Welt symbolisieren. Die quadratische Fläche um den Ring hingegen das Weltall. Da Sumō sehr eng mit dem Shintōismus verknüpft ist ist das Dohyō auch als heiliger Ort gekennzeichnet. Das Dach des Dohyōs erinnert an einem Shintōschrein. Er ha vier farbige Kordeln an seinen Ecken. Jede Kordel symbolisier dabei eine Jahreszeit und die Himmelsrichtung. Den Winter Symbolisiert die schwarze Kordel (Nord-West-Ecke), den Frühling symbolisiers die grüne Kordel (Nord-Ost-Ecke), der Sommer wird druch die rote Kordel in der Süd-Ost-Ecke symbolisier und der Herbst wird durch die weiße Kordel symbolisiert (Süd-West-Ecke).

Sumo Kampf - der RIng

Dohyō-iri – Der zeromonielle Ringeinmarsch

an jedem Wettkampftag findet das Dohyō-iri der Sekitori (siehe jap. Profiliga) statt. Dabei schreiten die Rikishi gekleidet mit einer prachtvollen Zierschürze (keshō-mawashi) in das Dohyō. Dabei bilden sie einen Kreis um das Dohyō mit Gesicht nach innen, im Anschluss drehen sie sich um und klatschen einmal in die Hände, heben den rechten Arm, danch ihren keshō-mawashi ein wenig und zuletzt erheben sie beide Hände. Höhepunkt stellt der Ringeinmarsch eines Yokozunas dar, welcher zusammen mit dem höchstrangigen Kampfrichter (Gyöji) und zwei helfern eintritt. Der Yokozuns trägt dabei ein weißes Hanfseil (tsuna) über den keshō-mawashi. Er vollführt ein eigens für ihn bestimmtes Ritoal welches nur Yokozunas vollführen dürfen.

Sumo Kampf - der zeremonielle Ringeinmarsch

Shikiri – Das Vorwettkampfzeremoniell

Nach beendigung des Dohyō-iri gehen die Rikishi in die Umkleideräume und entfernen ihren keshō-mawashi und warten auf ihren Einsatz. Zwei Kämpfe vor ihrem Einsatz geht der Rikishi an den Dohyōrand und wartet bis der Ausrufer (yobidashi) in auffordert zum Kampf. Nach dem Ausruf steigen beide Rikishi in den Ring und verbeugen sich. Dann beginnt das Shikiri. Die Kämpfer klatschen in die Hände und heben anschließend erst den rechten Fuß in die Luft und stampfen auf den Ringboden auf, danach folgt der linke Fuß. Dies dient der Vertreibung der bösen Geister aus dem Ring. Danch folgt ein Reinigungsritual damit sie mit reinem Körper und Geist das Dohyō betreten können. Auch Wasser wird den Sekitori  vom Vorkampfgewinner gereicht, was sie aber nicht trinken, sondern nur zum Mundausspühlen benutzen. Im Anschluss trocken sie sich Symbolisch mit weißem Papier den Schweiß von der Stirn. Jetzt dürfen die Sekitori Salz in den Ring werfen auch dies dient der Reinigung (im ganzen Turnier gehen so ca. 600 kg Salz drauf). Als letztes vollführt der Rikishi das sogenannte Chirichōzu. Bei dem er seinem Gegner zeigt, dass er keine Waffen trägt.

Sumo Kampf - das Salzwerfen

Der erste Angriff im Kampf (Tachiai)

Die meisten Kämpfe entscheiden sich mit dem Tachiai und sind somit sehr kurz, deshalb ist es wichtig einen besonders starken Tachiai auszuführen. Ein Sumōkampf kann jedoch unendlich lang dauern, da solange gekämpft wird, bis einer der Kämpfer verliert. Sollte jedoch ein Kampf ungewöhnlich lange gehen, kann der Gyöji (Kampfrichter) den Kampf für eine Pause unterbrechen. Beim Tachiai werden die Rikishi sehr schnell, so hat z.B. Yokozuna Chiyonofuji nach wissenschaftlichen Messungen die selbe Startgeschwindigkeit wie der 100m Weltrekord-Läufer  Carl Lewis.

Ist der Kampf entschieden so verbeugen sich beide Rikishi ohne ihre Freunde oder Enttäuschung über den Kampf zu zeigen.

Kommandos des Kampfrichters (Gyöji)

„Kamaete, matta nadshi!“ – „Auf die Plätze, die Zeit ist um!“

„Nokotta, nokotta!“ – „Weiter ihr seid noch im Ring!“

„Hakkeyoi!“ – „Los, tut etwas, bewegt euch!“

„Te o tsuite!“ – „Setzt die Hände (zum Tachiai) auf den Boden!“

 

Quelle: Text vgl. von der Groeben, A. & Mennemeier S. (2000). Sumo – Kampf der Giganten. Bonn: Verlag Dieter Born